So hatten wir uns das 50-jährige Jubiläum des BVH aber nicht vorgestellt….

Es ging eigentlich ganz gut los: Corona war noch eine abstrakte Gefahr und wir begannen das Jahr mit unserem traditionellen Neujahrsturnier, bei dem wir es uns in der Halle des TC 33 in Marl gemütlich machten. Unsere Mannschaften im Winter-Spielbetrieb mischten ganz ordentlich mit, im Februar folgte ein weiteres Mitgliederturnier in der Halle beim TV Feldmark und der BVH wurde im Rahmen der Dorstener Sportlerehrung für die Veranstaltung seiner traditionsreichen Doppel Open, die in diesem Jahr zum 25. Mal stattfinden sollten, mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

Dann machten allerdings das Coronavirus und die Maßnahmen zur Eindämmung seiner Verbreitung einen Strich durch viele Rechnungen…

Es folgte der erste „Lockdown“. Am 16. März war die Wintersaison beendet. Die Hallen wurden auf behördliche Anordnung geschlossen, die Tennisschule musste den Trainingsbetrieb einstellen, die Mannschaftsspielsaison konnte nicht zu Ende gespielt werden. Auch unser für Anfang April geplantes Winter-Abschlussturnier in Buer-Bülse fiel aus, ebenso die Fahrt ins Tenniscamp nach Bitburg, die eine Gruppe von fast 30 BVH-Mitgliedern in den Osterferien unternehmen wollte, sowie unsere traditionelle Sommer-Saisoneröffnung. Der Zeitpunkt für den Start in die Freiluftsaison blieb zunächst unklar. In Kleingruppenarbeit wurde jedoch das Gros der Maßnahmen zur Instandsetzung unserer Anlage durchgeführt.

Im Mai ging es dann plötzlich ganz schnell. Nach den von der Bundeskanzlerin kritisierten „Öffnungsdiskussionsorgien“ verkündete NRW-Ministerpräsident Armin Laschet am 6. Mai, dass in unserem Bundesland ab dem folgenden Tag u. a. wieder Tennis gespielt werden darf. Beim BVH waren noch letzte Vorbereitungen zu treffen, es galt vor allem noch das geforderte Hygienekonzept und dessen Umsetzung vorzubereiten. Die Anlage wurde schließlich ab dem 9. Mai freigegeben. Der von einigen befürchtete Massenandrang auf den Plätzen war allerdings höchstens am ersten Tag zeitweise zu verzeichnen…

In der Folgewoche fiel die Entscheidung über die Durchführung der Mannschaftsspiele. Der WTV erklärte die Spielzeit, die nun erst am 10. Juni und für die Jugend erst nach den Sommerferien beginnen sollte, zur „Übergangssaison“. Es gab die Möglichkeit, Mannschaften wieder abzumelden, wovon auch drei unserer insgesdamt 10 Teams in den offenen und Seniorenspielklassen Gebrauch machten. Der Abstieg wurde in allen Spielklassen ausgesetzt, immerhin wurde aber um den Aufstieg gespielt. Das taten unsere Damen, Herren40 und Damen50 zu unserer Freude auch sehr erfolgreich.

Mitte Mai traf unser Vorstand nach Rücksprachen mit dem Stadtsportverband schließlich schweren Herzens die Entscheidung zum Verzicht auf die Ausrichtung der 25. BVH Doppel Open und auch der Stadtmeisterschaften, die wir eigentlich anlässlich des 50-jährigen Vereinsjubiläums im September veranstalten wollten. Die damit mutmaßlich verbundenen Risiken erschienen einfach zu groß. Und ohne das zu diesen Veranstaltungen gehörende vielzählige und enge Miteinander auch abseits der Plätze wären sie einfach nicht dasselbe. Auch die für Ende Oktober geplante BVH-interne Jubiläumsparty im Festsaal der Gaststätte Adolf wurde schließlich abgesagt…

Auf ein kleines Freudentröpfchen zur Feier des 50. Geburtstags des BVH wollten wir aber nicht auch noch verzichten und so gönnten wir uns immerhin einen Jubiläumsbrand: ein Zwetschgenbrand von der Obstbrennerei Böckenhoff in einer Sonderedition – mild veredelt durch den Zusatz von Trockenpflaumen.

Anfang Juni hieß es dann auch „O’zapft is!“ und wir konnten unsere Clubhaustheke, die bis dahin aufgrund der Anordnungen zum Infektionsschutz geschlossen bleiben musste, wieder im Regelbetrieb öffnen. Ab Mitte Juni fand auch unser wöchentliches Mittwochgrillen wieder statt.

Am 12. Juli wagten wir die Veranstaltung eines ersten Mitgliederturniers. Am folgenden Wochenende richteten wir immerhin ein kleines Jubiläumsevent aus. Mit einem auf 36 beschränkten Teilnehmerfeld führten wir in einer dieses Mal besonders schönen Atmosphäre zum fünften Mal ein Event der 10s-Nachwuchsturnierserie durch, welches eigentlich bereits für das Pfingstwochenende geplant war.

Mit dem WTV-Pokal startete ein neuer Mannschaftswettbewerb, bei dem immerhin drei BVH-Teams mitmischten. Unsere Damen 50 erreichten sogar das Halbfinale, für das sie bis nach Halle reisen mussten.

Während der Sommerferien herrschte kein besonders großer Betrieb auf unserer Anlage, die in den Vorjahren gut angenommenen Camps der Tennisschule fanden dieses Mal leider nicht beim BVH statt. Als kleinen Ersatz für unsere Doppel Open veranstalteten wir am 9. August ein zweites Mitgliederturnier, bei dem es trotz großer Hitze so spannend zuging wie selten zuvor. Eine erfreulich große Runde verbrachte mit einigen Cocktails noch einen längeren Abend und es gelang erst der automatischen Beregnungsanlage die letzten Gäste vom Rasen vor unserem Clubhaus zu vertreiben.

Am 12. September folgte ein weiteres Mitgliederturnier, eine Woche später die spontane 2. Auflage unseres Mixed-Team-Turniers „Flotter Dreier“. Ende September ging es nicht nur für die Tennisschüler bereits wieder in die Halle.

Anfang Oktober durfte sich der BVH über eine Zusage des Stadtsportverbandes zur Förderung der Sanierung der Zäune rund um die Anlage freuen. Am 24. Oktober – dem ursprünglichen Termin für unsere Jubiläumsfeier – stand in der Halle des TV Feldmark das erste von fünf geplanten Mitgliederturnieren der Wintersaison 2020/2021 auf dem Programm.

Der neuerliche – zunächst auf den November beschränkte – Lockdown (light) machte dann aber wieder viele Planungen zunichte…

Während in einigen anderen Bundesländern die Hallen zumindest eingeschränkt genutzt werden können, ist bei uns Tennis nur noch unter freiem Himmel erlaubt. Die Tennisschule musste ihren Betrieb erneut einstellen. Unser zweites Mitgliederturnier fiel aus, ebenso die für Ende November geplante Jubiläumsfahrt nach Bitburg. Auch das Neujahrsturnier, das dieses Mal in Buer-Bülse stattfinden sollte, wird wohl ausfallen müssen. Die Mannschaftssaison, an der erfreulich viele BVH-Teams teilnehmen wollten, wird – wenn überhaupt – nur noch in einem fast schon absurden Modus mit nur wenigen Partien und ohne Auf- und Abstieg gespielt werden können…

Als Beiträge zum Vereinsleben konnte der BVH nur noch die beiden erfreulicherweise gut frequentierten Termine zur Herbstinstandsetzung und zum Laubsammeln anbieten sowie eine Drive-in-Nikolaus-Aktion, die allerdings bei unserer Jugendabteilung keinen allzu großen Anklang fand. Etwas auf das engagierte Gemüt drücken auch die durch die zahlreichen Veranstaltungsausfälle bedingte Kassenlage sowie die nicht wenigen Kündigungen gerade im Jugendbereich. Eine großzügige Spende der Volksbank für die Jugendarbeit sorgte hier allerdings für teilweise Abhilfe.

Nach alldem machen wir am besten einen Haken an dieses Tennisjahr und hoffen auf das nächste! Wir werden sehen, wie viel Hallentennis unter Umständen noch gespielt werden kann. Die Erfahrungen aus dem letzten Sommer und die Aussicht auf den verbreiteten Einsatz wirksamer Impfstoffe gegen das Coronavirus lassen uns immerhin darauf hoffen, dass die nächste Freiluftsaison zumindest in sportlicher Sicht einigermaßen planmäßig verlaufen kann. Und wenn es uns irgendwann wieder möglich ist, werden wir die ausgefallenen Feierlichkeiten sicher mit noch größerer Lust nachholen.

In den nächsten Wochen gilt es aber vor allem wieder vorrangig an das zu denken, was am wichtigsten ist: unsere Gesundheit und die unserer Mitmenschen. Es kann sich nur lohnen, sich dafür zu beschränken.

Wir wünschen Euch und Euren Familien und Freunden trotz der Umstände eine frohe Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in ein gesundes, glückliches und hoffentlich nicht wieder ganz so besonderes neues Jahr!