Nach dem Wiederaufstieg im vergangenen Winter begann am Sonntag für unsere Herren die Hallensaison 2018/2019 in der Bezirksliga. Zum Auftakt bekamen es unsere Mannen in einem „Heimspiel“ in der Halle des TC 33 in Marl gleich mit dem nominell stärksten Gruppengegner zu tun. Die Gäste vom TC 22 Rheine waren in der Vorsaison als Fünfte knapp aus der Winter-Münsterlandliga abgestiegen und hatten in der Freiluftsaison ganz souverän den Aufstieg in die Sommer-Münsterlandliga geschafft.

Während die Gegner „mit der vollen Kapelle“ aufliefen, musste BVH-Kapitän Jürgen Beule mit einer etwas dünnen Personaldecke zurechtkommen. So waren die Gäste im Durchschnitt rund sechs Leistungsklassen stärker als unsere Startformation, in der aufgrund des kurzfristigen verletzungsbedingten Ausfalls von Sebastian Puschnig Herren30-Spieler Alex Steffens an Position vier aushelfen durfte. Weil Alex arbeitsbedingt etwas später anreiste, begannen Kevin Beule (2) und Niklas Stommel (3) mit den Einzeln.

Bei beiden sah es zunächst nach klaren Nummern für die Gegner aus. Niklas (LK13) kämpfte auch mit fehlender Spielpraxis und so ging der erste Durchgang gegen einen sehr solide spielenden Gegner (LK10) recht schnell mit 1:6 verloren. Im zweiten Satz konnte er sich aber steigern und sein Gegenüber mit seinem variantenreichen Spiel immer mehr aus der Komfortzone bringen. Mit einem 6:3 buchte Niklas schließlich den Matchtiebreak, in dem aber leider von Beginn an nichts mehr zusammenlaufen wollte. Zwei knappe Bälle zugunsten des Gegners brachten Niklas dann entscheidend ins Hintertreffen und so ging die Partie leider mit einem 1:10 verloren.

Kevin (LK12) schien zunächst überhaupt keine Idee zu haben, wie er die mit einem LK5-Spieler allerdings auch recht hohe Hürde angehen sollte. Reihenweise ballerte er seine Auf- und Grundschläge ins Netz oder ins Aus, wenngleich sich in einigen wenigen längeren Ballwechseln andeutete, dass er durchaus mitspielen konnte. So richtig mochte er damit allerdings erst beim Stand von 0:6 und 0:3 aus seiner Sicht beginnen – dann aber umso eindrucksvoller. Mit solideren Aufschlägen, mehr Spin in der Vorhand, cleveren Slice-Bällen und einigen fulminanten Rückhand-Schüssen startete er tatsächlich noch eine Aufholjagd und erzwang mit einem 6:4 den Matchtiebreak. Hier agierte er weiter hochkonzentriert und -motiviert und konnte sich einen Vorsprung erspielen. Aber auch sein Gegner wollte nicht aufstecken und trieb sich noch einmal lautstark an. So musste Kevin nach einer 9:6-Führung noch den Ausgleich hinnehmen. Er behielt jedoch die Nerven, griff beim vierten Matchball schließlich zu und holte sich so mit einem 11:9 einen seiner sicherlich spektakulärsten Einzel-Siege.

Auf dem Nebenplatz hatte inzwischen bereits Alex mit seinem Match begonnen. Leider präsentierte er sich nicht gut zu Fuß, bei der Rückhand eingeschränkt und auch sonst einigermaßen überfordert. Mit nur drei Spielgewinnen auf dem Konto ging es relativ zügig wieder vom Platz. Eine deutlich bessere Figur gab Fabian Pappert (LK11) im Spitzeneinzel ab, zumal er es hier mit einem LK1er zu tun bekam, dem er vor allem im ersten Satz lange Paroli bieten konnte. Auch wenn Fabian zwischenzeitlich ein wenig mit sich haderte und schließlich mit 4:6 und 2:6 verlor, er zeigte eine tolle Leistung, die auch sein Gegner am Ende würdigte.

Mit einem 1:3-Rückstand ging es also in die Doppel. Die Gäste verzichteten auf ihre Nummer eins und ließen unserem Team zumindest eine kleine Hoffnung darauf, mit etwas Glück vielleicht doch noch irgendwie ein Unentschieden erreichen zu können. Niklas warf im zweiten Doppel mit Alex sein ganzes Doppelkönnen in die Waagschale und die beiden schafften es am Ende tatsächlich, eine enge Partie im Matchtiebreak für sich zu entscheiden – da hatten Fabian und Kevin, die nicht ganz an ihre guten Einzelvorstellungen anknüpfen konnten, aber leider bereits das erste Doppel gegen starke Gegner glatt verloren.

So hieß es am Ende 2:4 aus Sicht unseres Teams. Ein Ergebnis und vor allem Leistungen, mit denen Kapitän Jürgen durchaus zufrieden sein konnte. Die wichtigen Spiele im Kampf um den angestrebten Klassenerhalt kommen noch. Das erste steht am 5. Januar beim TC Blau-Gold Ibbenbüren auf dem Programm.