BVH Herren – TV Emsdetten 2 5:1 (3:1; 2:0)
Mit dem vierten Sieg im vierten Spiel haben unsere Herren die Tabellenführung in der Bezirksklasse untermauert und weiterhin beste Chancen auf den Wiederaufstieg in die Bezirksliga.
Vor der am Sonntag ab 15.00 Uhr in der Halle des TC 33 in Marl ausgespielten Partie gegen die Gäste aus Emsdetten, die bei einem Sieg noch ein Wörtchen um den Aufstieg hätten mitsprechen können, beschäftigten Kapitän Jürgen Beule einige Personalsorgen. Zwar konnte er erfreulicherweise auf seine Nummer Eins Marius Wilker zurückgreifen, jedoch standen Lars Thiel und Maurice Frank nicht zur Verfügung, während Niklas Stommel (Knieprobleme) und Sebastian Puschnig (Blase an der Schlaghand) gehandicapt waren und nach Möglichkeit nur in den Doppeln eingesetzt werden sollten. So kam Alex Steffens mit 35 Jahren und dreistelligem Kampfgewicht etwas überraschend zu seinem Debüt für die erste Mannschaft des BVH und in der Bezirksklasse.
Seine ob dieser Ehre vorhandene Nervosität sollte sich schnell legen, denn die Gäste waren nicht in Bestbesetzung angereist, und so traf Alex in der ersten Einzelrunde an Position vier auf einen nicht einmal halb so alten und halb so schweren Gegner, der dem angeschlagenen Tempo noch nicht gewachsen war. Sehr zügig hieß es 6:0 6:1 und damit 1:0 für den BVH.
Auf dem Nebenplatz stand derweil gerade erst die Entscheidung im ersten Durchgang an. Fabian Pappert (2) hatte es hier mit einem zwar sieben Leistungsklassen schlechter eingestuften, aber zumindest in dieser Partie etwa ebenbürtigen Gegner zu tun. Fabian zeigte immer wieder gute Ansätze und erzielte sehenswerte Punktgewinne, nicht nur in den entscheidenden Momenten unterliefen ihm allerdings einige leichte Fehler zu viel. Nachdem der erste Satz im Tiebreak verloren gegangen war, haderte er vielleicht auch etwas zu sehr mit seinem Spiel und so musste er sich seinem konzentrierter und sicherer spielenden Gegenüber schließlich 6:7 und 3:6 geschlagen geben. Somit hieß nach der ersten Einzelrunde 1:1.
Unser Youngster Kevin Beule (3) war aber bereits drauf und dran den BVH wieder in Führung zu bringen. Mit seinen schnellen Auf- und Grundschlägen dominierte er gegen einen deutlich weniger hoch gewachsenen Gegner von Beginn an und ließ zu keiner Zeit Spannung oder Zweifel an einem Sieg aufkommen. Mit 6:1 und 6:1 behielt er auch in seinem vierten Saisoneinzel die Oberhand.
Nun lag es an Marius für eine Führung vor den Doppeln zu sorgen. Das Spitzeneinzel sollte ein echter Kracher und nichts für schwache Nerven werden. Marius hatte sich seine Aufgabe gegen einen knapp 15 Jahre jüngeren und vier Leistungsklassen schlechter eingestuften Gegner vermutlich etwas leichter erhofft, am Ende musste er in einer fast zweieinhalbstündigen Partie mit haufenweise begeisternden Ballwechseln, für die der Gegner leider von seinen Mannschaftskameraden viel zu selten mit dem verdienten Applaus bedacht wurde, allerdings an seine Grenzen gehen. Zu Beginn sah es zunächst so aus, als könnte Marius mit seiner eher defensiv ausgerichteten Spielweise schneller zum Erfolg kommen, doch schon Mitte des ersten Durchgangs zeigte sein Gegenüber, dass er durchaus damit umzugehen wusste. Dennoch konnte Marius den ersten Satz mit 6:3 auf der Habenseite verbuchen. Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs gelang ihm ein Break und er schien auf die Siegerstraße einbiegen zu können, doch dann nahmen der Gegner und die Partie so richtig Fahrt auf. Freie Punkte wurden kaum verschenkt, Marius hatte etwas Probleme mit dem Service, der Gegner schien seine Grundschläge immer öfter vorauszuahnen, bewegte ihn seinerseits mit einer cleveren Schlagauswahl immer öfter und so war es nach drei verlorenen Spielen an Marius, auch einem Break hinterherzulaufen. Der Ausgleich sollte noch rechtzeitig gelingen. Es folgte ein ständiges Hin und Her mit immer noch reihenweise herausgespielten oder -gekonterten Punkten zunächst im Satz-Tiebreak, der verdientermaßen mit dem dritten Satzball und 9:7 an den Gegner gehen sollte, und schließlich im entscheidenden Matchtiebreak. Beim Stand von 7:5 gelang es Marius mit drei Schmetterbällen nicht, für eine etwas komfortable 3-Punkte-Führung zu sorgen… Bei 8:8 konnte er sich aber mit Schwerstarbeit einen Matchball organisieren, allerdings machte dabei die Muskulatur in beiden Oberschenkeln kurzfristig zu… Noch wesentlicher also die Bedeutung des nächsten Ballwechsels… Aufgeben, wie es ihm jetzt der Gegner vorschlug, kam für Marius natürlich nicht infrage, er warnte seinen nun servierenden Kontrahenten lieber vor einem Doppelfehler und tat den Wunsch nach einem Vorhand-Winner kund, während er die auch durch den Wortwechsel gewonnene Zwischenzeit für etwas Lockerung vor dem anstehenden Return zu nutzen versuchte. Für die Entscheidung sollte schließlich ein letzter spektakulärer Ballwechsel sorgen, an dessen Ende Marius seinem mit einem tollen Stopp ans Netz gelockten Gegner einen Vorhandvolley knapp an dessen Kopf vorbei ins Feld drückte. Nach dem Handshake am Netz begab sich Marius dann erst einmal bäuchlings zu Boden, um mit Hilfe von Kapitän Jürgen die angespannten Beine zu entkrampfen.
Mit der erstrebten 3:1-Führung im Rücken ging es also in die Doppel. Wie von Jürgen erwartet, teilten die Gäste nun ihre beiden besten Spieler auf, während für den BVH die bewährten Duos Fabian / Kevin (1) und Niklas / Sebastian (2) für die Entscheidung sorgen sollten, was auch völlig problemlos gelang. Trotz ihrer durchaus sichtbaren Handicaps erledigten Niklas und Sebastian, der sich in der einmal mehr recht kühlen Halle unter einer Decke für seinen Einsatz warmgehalten hatte, ihre Aufgabe zügig und souverän 6:2 und 6:0. Fabian und Kevin leisteten sich im zweiten Satz ein paar Nachlässigkeiten, sorgten aber letztlich ungefährdet mit einem 6:0 und 6:4 für den 5:1-Endstand.
Aus den beiden letzten Saisonspielen sind nun maximal noch ein Sieg und ein Unentschieden notwendig, um den Wiederaufstieg in die Bezirksliga zu schaffen. Weiter geht es am 25. Februar mit dem Auswärtsspiel bei der dritten Mannschaft des THC Münster, die auf dem fünften Tabellenplatz rangiert.