Eine Delegation des BVH mit den Familien Beule, Frank und Eifert sowie Sascha Heisterkamp und Alex Steffens war am Dienstag bei den German Open zu Gast.

Tennis-Point-Vertreter Jürgen Beule hatte einmal mehr Freikarten für den Center Court am Hamburger Rothenbaum besorgt und dabei ein gutes Händchen bewiesen. Denn nur am Dienstag gab es bei dem in diesem Jahr aufgrund einer durch die Olympischen Spiele verursachten Terminproblematik nicht ganz so stark besetzten 500er Turnier die beiden derzeit besten deutschen Tennisspieler Philipp Kohlschreiber (ATP Rang 22) und Alexander Zverev (ATP Rang 27) zu sehen. Außerdem war der höchstplatzierte Nordrhein-Westfale Jan-Lennard Struff (ATP Rang 86) im Einsatz.

Los ging es um 11 Uhr mit der Partie des an Position zwei gesetzten Benoit Paire (ATP Rang 23) gegen den früheren Top50-Spieler Daniel Gimeno-Traver (ATP Rang 156). BVH-Trainer Kim Möllers (Nummer 59 in Deutschland), der ab der nächsten Woche für den Hamburger Club an der Alster in der 2. Bundesliga aufschlagen wird und bei den German Open als Trainingspartner gebucht werden kann, hatte bereits die Gelegenheit gehabt, sich in einem kurzen Match gegen Paire ein Bild von dessen Launen zu machen. Auch im Spiel gegen Sandplatzspezialist Gimeno-Traver ließ der Franzose seinen Emotionen immer wieder freien Lauf. Schon während der Partie musste ein Racket dran glauben, nach seiner knappen Drei-Satz-Niederlage wurden an der Bank gleich mehrere Schläger hintereinander zertrümmert und beinahe hätte es auch noch ein Ballkind erwischt…

Anschließend stand die Partie der deutschen Nummer eins Philipp Kohlschreiber gegen den Argentinier Carlos Berlocq (ATP Rang 87) auf dem Programm, ein durchweg spannendes und zumindest phasenweise hochklassiges Match zweier Rückhand-Ästheten, welches der an Position eins gesetzte Deutsche schließlich 6:3 6:7 6:3 für sich entscheiden konnte.

Unter dem inzwischen geschlossenen Dach kam dann der vielerwartete Auftritt der derzeit größten deutschen Tennis-Hoffnung Alexander Zverev. Als 16-jähriger hatte er sein erstes Match auf der ATP Tour an gleicher Stelle bestritten und ein Jahr später sensationell das Halbfinale in Hamburg erreicht. Nun war er eines der Zugpferde des Turniers und galt sogar als einer der Favoriten. Dieser Rolle konnte er im Match gegen den Spanier Inigo Cervantes (ATP Rang 82) aber leider nicht gerecht werden, auch wenn seine tollen Anlagen immer wieder durchschienen. In einer Stunde und vierzig Minuten unterlag Zverev überraschend aber nicht unverdient 5:7 6:7. Leider stemmte sich anschließend auch Jan-Lennard Struff im Spiel gegen den russischen Qualifikanten Daniil Medvedev (ATP Rang 215) vergeblich gegen das Erstrunden-Aus. In einem engen Match, das vor allem von der Geschwindigkeit lebte, unterlag Struff 4:6 7:5 4:6.

Der Laune in der BVH-Reisegruppe tat das nicht ganz so erfolgreiche Abschneiden der Deutschen allerdings keinen Abbruch, hatten es sich doch vor allem die Herren den ganzen Tag über vor allem mit dem einen oder anderen „Blockbräu“ gut gehen lassen, während Hannah Eifert immer wieder auf Autogramm- und Fotojagd war. Erfolgreich war sie dabei nicht nur bei Kim, sondern unter anderem auch bei Pablo Cuevas (ATP Rang 24) und dem ehemaligen Rothenbaum-Sieger Leonardo Mayer (ATP Rang 109), den auch Jürgen auf ein gemeinsames Bild zwingen konnte.

Der erlebnisreiche mehr als zehnstündige Tennis-Tag wurde beim Italiener gegenüber noch richtig gefeiert, ehe es mit der letzten U-Bahn und zum Teil auch schon etwas mehr als der nötigen Bettschwere in die Unterkünfte ging.